Was ist das eigentlich für ein Ding? Das dachte ich mir, als ich vor über 20 Jahren das erste Mal einen Espressokocher zu Gesicht bekam. Denn bis daher kannte ich von Zuhause nur die gute alte Filter-Kaffeemaschine.
Du weißt schon – was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Zumal ich irgendwie das Gefühl hatte, Espressokocher ist etwas für Exoten. Für den ganz speziellen Geschmack. Nichts für Montag bis Freitag, sondern ausschließlich für Sonntag Nachmittag.
Nun, einige Jahre später sieht die Welt komplett anders aus. Wenn ich mir meine tägliche Tasse schwarzes Gold gönne, geht bei mir nichts über den Espressokocher. Ja ich muss frecherweise sagen – normaler Kaffee aus der normalen Kaffeemaschine kommt mir mittlerweile dagegen wie die Plörre auf einem Flug so mancher Airline vor.
Oder anders gesagt: Ich möchte meinen Espressokocher nicht mehr missen. Warum Esspressokocher so unglaublich Sinn machen und was es zu beachten gibt – dafür habe ich diesen Artikel geschrieben.
Die Geschichte vom Espressokocher
Zunächst einmal – Espressokocher produzieren nicht nur einen Espresso. Und das ist auch gut so. Denn sicherlich möchtest du dich nicht ständig wie ein Deutscher im Venedig-Urlaub eine halbe Stunde mit einem Schluck begnügen, sondern eine volle Tasse guten Kaffee genießen.
Apropos Venedig – Erfinder des Espressokochers, welcher auch gern Espressokanne oder Mokkakanne genannt wird, war der Italiener Alfonso Bialetti. Bialetti hatte die Idee, den kräftigen und vollmundigen Espressogeschmack vom Restaurant in die Wohnzimmer zu bringen.
Natürlich war und ist es mit dem Espressokocher nicht möglich Espresso in “echter” Maschinenqualität, sprich mit einem Pressdruck von mindestens 9 Bar, herzustellen. Doch der Espressokocher produziert auch mit ca. 1,5 Bar ordentliche Ergebnisse, die sich mehr als gut schmecken lassen. Zudem – die Erfindung Bialettis bietet uns seit Jahrzehnten noch ganz andere Vorteile.
Denn die beliebten Espressokannen sehen nicht nur verdammt gut aus und sind nicht nur in Großstadt-Altbauwohnungen ein echter Hingucker. Sie sind einfach extrem praktisch.
Mit bereits kleinem Geld besorgt man sich einen Kocher der nur durch Hitze und Wasser funktioniert und innerhalb von mehreren Minuten aromatischen und qualitativ hochwertigen Kaffee herstellt.
Und mal ganz unter uns – das sanfte Zischen einer Edelstahl-Kanne wirkt auch irgendwie romantischer als das klinische Röcheln einer normalen Kaffeemaschine.
Die richtige Zubereitung
Bei aller Einfachheit, es gibt auch beim Thema Espressokocher einige Zubereitungstipps, mit denen du ganz abgebrüht deinen Kaffee aufbrühst. In der Wahl des Kaffees hast du rein technisch gesehen freie Hand.
Frisch gemahlener Kaffee, “normaler” Filterkaffee oder auch die typisch gemahlenen Espresso-Arten eignen sich zum befüllen. Wir legen dir natürlich unseren Office-Kaffee ans Herz, da dieser aufgrund der Sofortverpackung und niedrigen Rösttemperatur nicht nur verdammt gut schmeckt, sondern auch frisch gemahlen bei dir ankommt.
Wenn du dann den Kaffee deines Gustos in den Händen hältst, empfehlen wir dir zunächst das Wasser für deinen Espressokocher anzuwärmen.
Der Grund ist folgender: Wenn du zu kaltes Wasser in den Kocher gibst, erhitzt sich das Metall rundherum zu stark. Die Folge: Eventuell eine Geschmacksnote, die eher an das metallische Besteck-Service aus dem Teleshop erinnert.
Wenn du anschließend den Kaffee in den Filter füllst, muss dieser nicht so super fein wie Strandsand in der Südsee gemahlen werden. Etwas gröber ist vollkommen in Ordnung. Achte bitte nur darauf, dass der Filter komplett bis zum Rand bedeckt ist.
Du musst den Kaffee oder Espresso auch nicht andrücken oder feststampfen. Das kurze Aufbrühen des Kaffees funktioniert dann am vollmundigsten, wenn du diese beiden Dinge beachtest. Dazu fülle das Gefäß mit Wasser bis kurz unter das Dampfloch. Anschließend ist die meiste Arbeit schon getan.
Stelle den Espressokocher dann einfach bei mittlerer Hitze auf die heiße Herd-oder Gasplatte. Zu hohe Temperaturen könnten den Kaffee etwas verbrennen, was nicht übermäßig lecker schmeckt.
Deshalb: Wenn der Kaffee dann nach einigen Minuten konstant in das obere Gefäß läuft, kannst du die Kanne bereits von der Hitzequelle nehmen. Der Restdruck wird dein Gefäß vollständig befüllen und du vermeidest so auch an diesem Punkt ein Anbrennen deines Kaffees.
Die besten Espressokocher
Platz 1: Bialetti Brikka – der Klassiker mit Crema
Die Marke Bialetti wurde vom einstigen Erfinder gegründet und gilt bis heute als das Bayern München unter den Espressokannen. Nur das sich im Gegensatz zum Fußballverein weniger Geister daran schneiden und diese Marke wirklich in jedem Kopf mit exzellenter Qualität verankert ist.
Das Besondere: Durch ein zweites spezielles Ventilsystem, bildet dieser Kocher tatsächlich eine Crema wie beim üblichen Espresso.
Natürlich ist dieser aufgrund der natürlichen Grenzen eines Espressokochers nicht so langanhaltend und dick aufgetragen, doch für das authentische Gefühl durchaus eine gute Alternative.
Handhabung, Geschmack und die originale klassische Optik sind natürlich auch aller erster Crema. Die Variante “7314 New Brikka” brüht bis zu vier Tassen pro Brühvorgang und kostet knapp 40€.
Platz 2: Groenenberg Espressokocher – Der zeitlose Design-Hit
Die stilvolle und moderne Variante des beliebten Espressokochers welche sogar für Induktions- und auch Gasherde geeignet ist. Neben dem Design und der tollen Verarbeitung haben uns aber auch noch weitere Pluspunkte der 4-Tassen-Variante von Groenenberg überzeugt.
Viele kaufen den Edelstahl Espressokocher wegen seiner Optik. Neben dem Design punktet er aber auch durch den vollständigen Verzicht von Aluminium, was bei vielen anderen Kannen Bestandteil der Materialien ist. Des Weiteren ist die Kanne super einfach zu reinigen, da man sie ganz bequem in die Spülmaschine stellen kann und durch die hochwertigen Materialien auch noch langlebig und absolut rostfrei.
Mit einem Preis von gerade einmal gut 35€ ist die Mokkakanne von Groenenberg unser Platz 2.
Platz 3: Rommelsbacher EKO – der bequeme Anti-Klassiker
Diese Kanne ist für alle gedacht, die einen feuchten Kehricht auf Tradition geben. Im Klartext: Diese Kanne läuft elektrisch, ist aus Glas und hat einen bequemen Henkel und Leuchtelemente, die schon eher in Science-Fiction-Filme passen, als die Optik der Bialetti-Klassiker.
Laut vielen Tests soll der Kaffeegeschmack dennoch sehr intensiv und “authentisch” daherkommen. Zudem ist dieses Modell mit ca. 6 Minuten Brühzeit echt schnell dran.
2 in 1: Durch die Kombination von Herd und Kanne im Rommelsbacher EKO ist das Espresso kochen nun noch entspannter und einfacher. Und das zum Preis von gerade einmal knapp 60-70€.
Fazit
Espressokocher sind für uns immer noch die Könige der Kaffeezubereitung. Sie kosten im Gegensatz zu einer guten Espressomaschine nicht gleich ein Malediven-Trip und man braucht um sie zu transportieren auch keinen ganzen Reisekoffer.
Darüber hinaus sind sie dennoch geschmacklich intensiver als die übliche Kaffeemaschine. Und – die klassische Optik macht echt was her und imitiert das Mokka-Feeling eines orientalischen Marktes direkt ins Wohnzimmer. In diesem Sinne: Prost!
3 comments
[…] mit der Espressomaschine oder Espressokocher […]
[…] mittlere Mahlung empfiehlt sich für den Espressokocher, die Handfilterung und die AeroPress. Und die grobe für French Press und Syphon. Der Mahlgrad ist […]
[…] Option 2: Espressokanne (Mokakanne) […]