Fragen um Fragen. Dabei kannst du bei der French Press kaum etwas falsch machen. Ich habe mich trotzdem oft gefragt: Wie lange muss der Kaffee in der French Press ziehen? Darf das Wasser kochen? Was gilt es beim French Press Kaffee zu beachten?
Diese Fragen kennst du als French Press Nutzer bestimmt auch. Ich alleine besitze 3 in verschiedenen Größen und Farben. Und ich will nicht lügen, ich möchte auf keine davon verzichten. Die Vorteile der French Press sind nämlich riesig.
Sei mal ehrlich: außer vielleicht beim geliebten Espresso aus dem Kaffeevollautomaten, gibt es kaum einen einfacheren Weg leckeren, genussvollen Kaffee zu genießen.
Vorteil: Die French Press ist um einiges günstiger.
Solltest du über den Kauf eines Vollautomaten nachdenken, findest du hier die Top 3 Tipps vor dem Einkauf.
Was ist eigentlich eine French Press?
Zuerst: Wir reden hier nicht von der Übung im Fitness-Studio. Dennoch haben beide etwas gemeinsam: Zu viel, ist auch nicht gut.
Die Zubereitung eines Kaffees mit einer French Press fällt unter die Kategorie: Full Immersion. Hierbei schwimmt das Kaffeepulver im heißen Wasser.
Die French Press setzt sich zusammen aus einem Behälter (meistens Glas) und einem Pressstempel. Sie gibt es wie schon gesagt in verschiedenen Größen und Farben, die gängigste Größe fasst 750ml.
Nachdem der Kaffee im heißen Wasser genügend Zeit zum ziehen hatte, wird durch das Herunterdrücken des Pressstempels das Kaffeepulver vom heißen Wasser getrennt. Ziel erreicht – zurück lehnen, entspannen und den frischen Kaffee genießen.
Doch was steckt hinter dieser genialen Erfindung und woher stammt sie?
Ursprung des French Press Kaffees
Manche sagen die Ursprünge der French Press liegen in Frankreich. Anderen wiederum sagen, es hätte nichts mit Frankreich zu tun. Du fragst dich: “Woher stammt nun die French Press?” Pass auf.
Die Wurzeln werden im 18. Jahrhundert Frankreichs vermutet, jedoch wurde sie erst 1929 vom Milaner Designer Attilo Calimani in den Vereinigten Staaten patentiert und erlangte erst viel später, nämlich 1974, die uns heute bekannte Form. Bodum sei Dank.
In den 80er/90er Jahren etabliert, heutzutage nicht mehr wegzudenken: die French Press ist, wie man so schön sagt, Oldie but Goldie.
Die Zubereitung ist so einfach
Aber die einfachen Dinge sind bekanntermaßen oft die Besten. Alles, was du brauchst, ist eine French Press, heißes Wasser und natürlich Kaffeepulver.
Ich fülle ca. 15gr grobes Kaffeepulver pro Tasse in den Behälter, gieße ihn dann mit heißem (Mehr dazu später im Rezept) Wasser auf und rühre kurz um. Dann lasse ich den Kaffee 4-6 Minuten ziehen und drücke anschließend den Pressstempel langsam herunter. Fertig!
Tipp: Drücke den Stempel nach dem Aufguss leicht herunter, sodass das Kaffeepulver an der Oberfläche ins Wasser gedrückt wird.
Was macht den French Press Kaffee so besonders?
Es ist eine Kombination aus mehreren Dingen, wie ich finde. Assoziiere ich für gewöhnlich Espresso mit einem ruhigen Kaffee in Milano welchen man beim Zeitungslesen genießt, muss ich bei der French Press eher an zuhause denken. Ein schön gedeckter Frühstückstisch, frische Eier und süße Marmelade – daneben der frisch gebrühte Kaffee aus der French Press. Sie ist in meinen Augen einfach privater und gemütlicher als Maschinenkaffee. Und wer gemütlich Kaffee genießen möchte der sollte einen gemütlich zubereiteten Kaffee trinken.
Warum also Kaffee mit der French Press?
Zum Einen ist es eine relaxte und elegante Art den Kaffee zuzubereiten, zum Anderen muss man den Tisch nicht verlassen um noch eine Tasse nachzuschenken. Die Filtermaschine sowie andere Kaffeekocher-Varianten bleiben in der Küche. Die French Press, einmal befüllt, kann mitgenommen werden und steht bereit sobald einem nach der nächsten Tasse ist.
Frühstück mit den Liebsten – mit einem Lächeln im Gesicht schwebst du in den Raum und während du deinen Freunden bereits mit dem vollgedeckten Tisch aus Brötchen, Orangensaft und reichlich Aufschnitt eine Freude bereiten konntest stellst du nun noch den frischen und fast servierfertigen French Press Kaffee dazu. Du betonst noch einmal kurz, dass der Kaffee in wenigen Minuten fertig sei und schon kannst in den Augen deiner Gäste ablesen, wie sehr sie sich auf den Kaffee freuen.
Gerade beim Frühstück, beim Brunch oder wie ich gerade in diesem Moment beim Schreiben, ist der French Press Kaffeegenuss einfach eine leckere und einfache Sache und nur noch schwer wegzudenken.
Tipp: Es gibt verschiedene French Press Größen. Diese reichen von 0,25 bis 1,5 Litern. Die gängigste Größe ist 0,75 Liter.
Die richtige Zubereitung mit einer French Press
Wenn du denkst einfacher geht es nicht mehr, kommt von irgendwo die Zubereitung mit der French Press her.
Oft ist ja der erste Schritt der schwerste. In diesem Fall nicht. Alle Schritte sind super einfach.
Schwarzer Kaffee | Anleitung & Zubereitungs-Tipps
Kochutensilien
- Kaffeemaschine (French Press, Chemex, Espressokocher, …)
Zutaten
- 180 ml Heißes Wasser ~92°C
- 12 gr Kaffee frisch gemahlen
optional
- Kakao
- Zimt
- Kardamom
- Zucker oder Zuckerersatz
- Honig
- 1 Schuss Milch oder Sahne hochwertige Vollmilch
- 20 ml Milchschaum hochwertige Vollmilch
Zubereitung
- Mahle die Kaffeebohnen je nach Zubereitungsart grob bis fein
- French-Press: mittel bis grobChemex: eher feinFilterkaffee: eher feinEspressokocher / Mokkakanne: fein
- Lasse den Kaffee gut ziehen
- French Press: 4-6 MinutenEspressokocher / Mokkakanne: bis das gesamte Wasser durch den Filter in den oberen Kannenteil gestiegen istChemex & Filterkaffee: bis das gesamte Wasser durchgelaufen ist
- Et voilà – guten Durst! 🙂
Tipps
- Wer seinen Kaffee lieber schwarz und ohne Spielereien genießt sollte besonders auf die Wahl der richtigen Kaffeebohne achten. Bei über 800 verschiedenen Aromen findet jeder seinen ganz individuellen Lieblingskaffee.
- Durch die Zugabe von verschiedenen (oben genannten) optionalen Zutaten lässt sich aus der einfachen Tasse Kaffee ohne weiteres Equipment noch so viel mehr rausholen. Probiere beispielsweise statt Zucker mal einen Schuss Honig aus – du wirst positiv überrascht sein, versprochen! 🙂
- Die richtige Brühtemperatur ist entscheidend. Wer seinen Kaffee mit kochendem Wasser brüht, löst verstärkt Bitterstoffe aus dem Kaffee. Das führt zu einem bitteren und ungenießbaren Kaffee. Die perfekte Brühtemperatur liegt zwischen 86°-96°C. Bei der French Press nutzen wir 92°C heißes Wasser.
Nährwerte
Top 5 Tipps für die Zubereitung
Was es zu beachten gilt, erfährst du jetzt. Unsere 5 French Press Tipps:
- Verwende kein kochendes Wasser. 92° Grad Celsius sind ideal.
- Der Kaffee sollte eher grob, als fein gemahlen werden. – Warum? Je gröber der Kaffee, desto länger ist die Kontaktzeit des Kaffees mit dem heißen Wasser, bis er zu Boden sinkt.
- Achte darauf, dass der Kaffee in der French Press nicht verbrennt. Dies kann passieren, wenn dass Wasser zu heiß ist und du zu lange wartest, bis du den Pressstempel herunterdrückst.
- Wenn du das Kaffeepulver mit heißem Wasser aufgießt, solltest du anschließend ein paar Sekunden umrühren, da sich so das Kaffeearoma besser entfaltet. Nach ca. 3 Minuten kannst du diesen Vorgang noch einmal wiederholen.
- Achte darauf, dass du den Stempel langsam nach unten drückst, sodass das Kaffeepulver Zeit hat nach unten zu gelangen und nicht am Stempel vorbei gepresst wird.
Die 5 häufigsten Fragen zur French Press Zubereitung?
Bestimmt kennst du die folgenden Fragen: Wie lange muss French Press Kaffee ziehen? Wie viel Kaffee pro Tasse? Muss ich bei der Kaffeezubereitung kochendes Wasser benutzen? Mehr zu diversen Kaffeethemen von A bis Z, findest du hier.
Solltest du auch auf den French Press Geschmack gekommen sein, hast aber noch fragen, schreib uns gerne an contact@coffeescience.de.
1. Wie lange muss der Kaffee in der French Press ziehen?
Die ideale Zeit beträgt 4-6 Minuten. Extrahiert der Kaffee zu lange, schmeckt er zu bitter. Zu kurz und er ist hingegen zu dünn und wässrig.
2. Wie viel Kaffeepulver verwende ich?
Irgendwann hast du den Dreh raus. Ich gehe von ca. 15gr Kaffee (1 gehäufter Esslöffel) pro Tasse aus. Du kannst also für 0,75 Liter ungefähr 45-50gr Kaffeepulver (3 gehäufte Esslöffel) nutzen.
3. Welche Kaffee-Sorte eignet sich am besten für den French Press Kaffee?
In der French Press kann jede Bohne verwendet werden. Es ist eine Frage des individuellen Geschmacks. Wichtiger ist der richtige Mahlgrad und die Brühtemperatur und -zeit.
4. Wann drücke ich den Stempel in der French Press herunter?
Nach dem Aufgießen, empfiehlt es sich den Stempel leicht herunterzudrücken um den gesamten Kaffee unter Wasser zu haben. Nach 4-6 Minuten kannst du ihn dann langsam ganz nach unten drücken. Fertig ist der French Press Kaffee.
5. Ist der Kaffee in der French Press grob oder fein?
Da streiten sich die Geleerten. Der Mahlgrad sollte eher grob als fein sein, denn generell gilt: Je gröber, desto aromatischer ist der Kaffee. Favorisiert wird meist ein mittlerer Mahlgrad.
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[…] Der handbetriebene Milchaufschäumer besteht aus einem Glas- oder Edelstahlgefäß und einem Deckel mit zwei Sieben. (Das Aussehen der aus Glas bestehenden Milchaufschäumer erinnert stark an eine French Press.) […]