Wir trinken ihn hauptsächlich morgens, mittags und nachmittags und manch einer trinkt ihn sogar abends – unser Lieblingsgetränk Kaffee.
Kein Wunder also, dass Kaffee mit über 168 Litern pro Kopf und Jahr zum Lieblingsgetränk der Deutschen gehört. Damit übersteigt der Kaffeekonsum sogar den Konsum von Mineralwasser.
Wusstest du, dass der Deutsche Kaffeeverband am 1. Oktober 2005 den „Tag des Kaffees“ ins Leben gerufen hat und Kaffeeliebhaber jährlich dazu animiert sich mit Aktionen rund um den Kaffee zu beteiligen?
Von Brasilien in die Welt
Um den hohen Bedarf in Deutschland decken zu können, importieren wir beispielsweise 300.000 Tonnen Kaffee jährlich aus Brasilien. Der südamerikanische Staat gilt neben Vietnam und Kolumbien als eines der größten Anbauländer für Kaffee weltweit.
Im Jahr 2019 wurden allein aus Brasilien 2,4 Millionen Tonnen Kaffee in andere Länder exportiert. Für das Erntejahr 2020/2021 prognostizierte das United States Department of Agriculture (kurz: USDA) die weltweite Exportmenge auf 175 Millionen Sack Kaffee zu je 60kg (10,5 Millionen Tonnen).
Übrigens: Von den zwei Bohnenarten (Arabica & Robusta), auf denen der globale Kaffeeanbau beruht, hat die Arabica-B ohne mit 101,97 Millionen Säcken ein deutlich höheres Produktionsvolumen als die Robusta-Bohne mit nur etwa 73,5 Millionen Säcken.
Der Kaffeeumsatz im Jahr 2020
Vor allem der bereits gemahlene Filterkaffee ist im deutschen Lebensmittelhandel der klassische Umsatzgarant. Selbst bei den fair gehandelten Waren gilt er als umsatzträchtigstes Segment. Für das Jahr 2020 schätzt man seinen Umsatz auf 492 Millionen Euro.
Die Zahlen für den Gesamtumsatz des Kaffees sind dabei jedoch höher. Im Jahr 2020 konnten in Deutschland mit Kaffee rund 2,2 Milliarden Euro Umsatz gemacht werden. Verglichen mit dem Vorjahr konnte der Umsatz sogar um Hundert Millionen Euro gesteigert werden.
Diese Zahlen sind ziemlich erstaunlich, wenn man sie im Verhältnis zum Gesamtumsatz aller Cafés betrachtet. Im gleichen Jahr (2020) hatten nämlich die 11.761 Cafés in Deutschland einen Umsatz von 3,12 Milliarden Euro.
Wie hat Deutschland im Jahr 2020 seinen Kaffee getrunken?
Jedes Jahr befragt der Deutsche Kaffeverband 10.000 Kaffeetrinker, um in einer repräsentativen Studie den aktuellen Kaffeekonsum in Deutschland zu analysieren.
Für das Jahr 2020 kann man beispielsweise festhalten, dass 79% der Deutschen Kaffeetrinker sind und dem Kaffee am liebsten zu Hause, bei Freunden oder Bekannten trinken.
Wenn es um die Frage „mit Milch?“ geht, bejahen 46% der Befragten ihrem Kaffee zu Hause einen Schuss Milch hinzuzufügen. Aber auch bei den To-Go Varianten liegen die Varianten mit Milch, wie etwa der Cappuccino, Latte Macchiato oder Café au Lait vorne.
Bei den geschmacklichen Vorlieben lassen sich sogar geschlechterspezifische Unterschiede feststellen: Während Frauen eher die Kaffeevarianten mit Milch bevorzugen, haben es Männer lieber süßer und tendieren eher dazu etwas Zucker ihrem Kaffee hinzuzufügen.
Und wie bereiten die Deutschen ihren Kaffee am liebsten zu? Laut der Studie besitzen sie im Schnitt 1,8 Geräte, wobei die Filterkaffeemaschine weiterhin die beliebteste Zubereitungsvariante bleibt. Auf Platz zwei und drei findet man dann den Kaffeevollautomaten und die Kaffeepadmaschine.
Fazit – der Kaffee ist ein treuer Krisenbegleiter
Man kann also festhalten, dass Kaffee ein krisensicheres Produkt ist. Zwar ging der Konsum in der Gastronomie im letzten Jahr um 23% zurück, dafür erlebte der Genuss zu Hause einen Anstieg von 11%.
Diese Zahlen stehen zwar im Zusammenhang mit den pandemiebedingten Schließungen der Cafés, aber man kann davon ausgehen, dass die Zahlen, welche die Gastronomie betreffen, durch die Wiedereröffnungen der Cafés auch erneut ansteigen werden. Schließlich schmeckt Kaffee zu Hause nicht immer so gut wie im Lieblingscafé.
Dennoch scheinen die Deutschen eine genaue Vorstellung davon zu haben, wie der perfekte Kaffee für sie aussieht und wie er am besten zubereitet wird.
Hinweis: Laut einer Studie der University of Southern California kann regelmäßiger Kaffeekonsum sogar das Darmkrebs-Risiko senken!